Gute Stimmung für den „guten Zweck“

15.01.2020

Megastimmung herrschte am letzten Sonntag des Jahres im Atrium der Graf Salentin Schule in Jünkerath. Schon der mit Autos prall gefüllte Schulhof war durchflutet von heißer, rhythmischer Musik. „Genau das Richtige in der kalten Jahreszeit,“ denkt der Besucher und eilt in das Herzstück der Schule an der Oberen Kyll. Doch hier trifft ihn zunächst der Schlag: Der Festsaal ist in Dunkelheit getaucht, die mit verschiedenen bunten Lichtquellen Discofeeling verursachen. Bei lauter Musik sitzen 70 schwitzende Gestalten auf Standräder und bewegen auf Anleitung von Instructoren heftig ihre Beine, kommen aber dennoch nicht von der Stelle. Verkraften muss der Gast auch noch die schweißgeschwängerte Luft, die zudem noch einen geringen Sauerstoffanteil hat. Doch schnell ist er von dieser einzigartigen Atmosphäre gefangen und lässt sich mitreißen. Er ist angekommen beim 5. Cyclingevent der Graf Salentin Schule, dass stets für einen guten Zweck veranstaltet wird. Um an der Fair Play Tour, einem großartigen Jugendprojekt in der Großregion, teilnehmen zu dürfen, sind alle Schulen angehalten, eine Benefizaktion durchzuführen. In erster Linie werden Schulbauprojekte in Ruanda und Burundi gefördert, die von der Welthungerhilfe und dem rheinlandpfälzischen Partnerschaftsverein für Ruanda betreut werden. In diesem Jahr zweigte Organisator Herbert Ehlen 2500 € für einen Sechsjährigen aus Kordel ab, dem wegen einer Sepsis vor vier Jahren beide Beine amputiert werden mussten. Der kleine Junge soll durch Spendengelder und Unterstützung der Krankenkasse ein Handbike erhalten, damit er genauso mobil wie seine Altersgenossen sein kann. Beim Besuch der Benefizaktion konnten sich alle Akteure davon überzeugen, dass Felix, wie der Junge heißt, sein Leben mit der Behinderung toll meistert. Sein Vater bedankte sich für die angebotene Hilfe, die mit einem Sponsoringlauf seiner Grundschule in Kordel im Sommer fortgesetzt wird. Für Herbert Ehlen, der in seinem fünften Jahr nach der Pensionierung immer noch jeden Tag in der Schule tätig ist und viele Aktionen unterstützt, vergingen die 12 Stunden des Cyclingevents wie im Flug. Er konnte sich auf ein bewährtes Team von Helfern, angeführt von seiner Tochter Carmen, stützen. Eine große Anzahl von Rädern (60) und begeisterungsfähige Instruktoren hatte ihm Mario Müller aus Stadtkyll und Walter Pauels aus Bütgenbach besorgt. Den Aufbau der Technik besorgte, wie immer Christian Harings, ein ehemaliger Schüler aus Basberg. Herbert Ehlen bedankte sich bei vielen Sponsoren von der Oberen Kyll und vor allem bei den vielen Teilnehmern, die dafür sorgten, dass nie weniger als 55 Räder besetzt waren. Einige Radler kamen aus dem Kreis der Fair Play Tour Teilnehmer. Schülerin Hannah Meyer schaffte dabei das Kunststück mit ihrem Rennrad auf der Rolle in 12 Stunden eine Strecke von 350 Kilometern zurückzulegen. Ein Sponsor honorierte diese Leistung mit einem Euro pro Kilometer. Da ein Großteil der Cyclisten aus ehemaligen Schülern bestand, war es für diese auch noch so etwas wie ein Klassentreffen. Es gab eine große Spannbreite an Radlern. Neben Jedermann-Radlern, die eine oder mehrere Stunden auf der Stelle fuhren, waren 20 Teilnehmer so fit, dass sie 12 Stunden lang nicht vom Rad stiegen. Darunter Torsten Weber, der in diesem Jahr schon an einem Ultrarennen rund um Österreich über 4 Tage teilgenommen hatte. Auch VG Bürgermeister H.P. Böffgen und der Landratskandidat des Kreises Euskirchen, Markus Ramers , sowie der ehemalige Rektor der Graf Salentin Schule, Raimund Geilenkirchen, ließen es sich nicht nehmen, die Wohltätigkeitsaktion zu unterstützen.

Als Ergebnis dieser Benefizaktion standen über 10000 € zu Buche.

Der Wunsch nach einer Neuauflage der Charity im Jahre 2020 war überwältigend.

 

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